Rub al-Khali 2014.

Mein Einstieg in die größte Sandwüste der Welt, das Leere Viertel zwischen Oman, Jemen, Saudi Arabien und den VAE. Die Rub al-Khali wurde in den 1930er Jahren von einem Engländer erst begangen. Zehn Jahre später hat Wilfred Thesiger, mein Hero, die Rub zwei mal mit Beduinen aus dem Oman gänzlich durchquert. Sein Buch: Arabian Sands ist nach wie vor der Maßstab für eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Wüste und der damaligen einzigartigen Lebensform seiner Einwohner, den Beduinen und ihren Kamelen.

Nach meinen ersten Wüstenerfahrungen in der Sahara (Marokko) und der Gobi (China, Mongolei), war ich sehr aufgeregt, als ich das erste mal die Rub al-Khali betrat. 14 Menschen zehn Tage zu Fuß unterwegs mit drei Beduinen entlang der omanisch saudischen Grenze. Befangen von der Unendlichkeit der Dünenlandschaft. Auf Wilfred Thesiger’s Spuren 70 Jahre später, Kamele getauscht gegen Jeeps und sonstige Annehmlichkeiten. Trotzdem große Anstrengung. Amur und Ali sind unser Bin Ghabaisha und Bin Kabina.

Der imprint ist da, die Rub hat sich in mir für immer verewigt und läßt mich nicht mehr los.

Treiben im Dünenmeer

Die Farbe des Sandes – je nach Lichteinfall gelb, rot leuchtend – das Zusammenfließen der Wadis mit ihrem harten Untergrund und den Erhebungen der mächtigen Dünen, für mich ist die Rub niemals leer, sondern in ihrer Leere unglaublich vielfältig. Die weiß schimmernden Gipseinschlüsse geben von der Weite den Eindruck, als lägen zwischen den Dünen weiße Seen, in der Nähe bilden sie einen malerischen Kontrast zu den changierenden Sandfarben. Vor diesem Hintergrund entwickelt das Gehen, die reduzierte Geschwindigkeit des Fortkommens durch den Sand, ihre meditative Qualität. Die Weite und die Stille werfen mich auf mich selbst zurück, keine Ablenkung kann Gefühle der Demut und Dankbarkeit wegwischen. Aber ich bin Bauhaus und nicht Barock, für manch andere/n mag diese Reduziertheit bedrohlich wirken.

Taht al Nutschum – arabisch für “unter den Sternen” – verbringen wir die Nächte. Sie sind kalt und klar, nichts verstellt die Sicht auf die Millionen Sterne, die Sternschnuppen und die Milchstraße, außer die eigene Müdigkeit, die mir innerhalb weniger Minuten jeden Abend die Augen schließt.

immer und immer wieder – I’ll be back!


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